Zitat:
Zitat von Sonius Grafisch wird zwar keine Gold Medaille gewonnen, “smooth“ trifft es ganz gut. Allerdings ist die Steuerung klasse, die Skill möglichkeiten sind umfassenden, die Kämpfe sind fordernd aber nie unmöglich. Dass das Spiel eine gute Story hat, muss, denke ich, nicht erwähnt werden. |
Ich weiß zwar nicht, welche Ansprüche du an das Spiel hast, aber zustimmen kann ich dir eigentlich in keinem einzigen Punkt, außer in dem, daß die Grafik nicht der Überhammer ist - die Lichteffekte sind aber sehr ansehnlich.
Die Steuerung funktioniert größtenteils gut, hakt aber hier und da etwas, was allerdings meist kein Problem darstellt, weil der Schwierigkeitsgrad eh extrem niedrig ist (ich habe das ganze Spiel geschafft ohne ein einziges Item zum Heilen zu verbrauchen geschweige denn zu kaufen). Wesentlich zum niedrigen Schwierigkeitsgrad trägt bei, daß die Skillmöglichkeiten nämlich überhaupt nicht umfassend sind. Im Endeffekt hat man, probiert man mal alle Skills aus und weiß, welche reinhauen, seine Skills der Wahl stets auf dem jeweils möglichen Maximallevel und räumt damit ohne Ende auf. Gegen Ende des Spiels hat man dann nahezu alles irgendwie Verwertbare auf dem Maximallevel, große Vielfalt bei der Charakterfortbildung existiert also nicht, am Ende ist eh alles geskillt (wobei ich die Hälfte meiner Punkte ohnehin für Sachen ausgegeben habe, die ich so gut wie nie verwendet habe, weil man einfach zuviele Punkte hat).
Die Story an sich würde ich eher als kindgerecht bezeichnen, die beiden Hauptcharaktere sind von ihrem ganzen Gemüt eher kindlich und verhalten sich auch dementsprechend und die Geschichte, die sich um die beiden spinnt, bemüht sich auch nicht, ihnen jene infantile Naivität zu nehmen. Dementsprechend darf man hier keine extrem große Dramatik erwarten, das ganze bewegt sich eher auf dem epischen Niveau, das man aus RTL2-Anime kennt. Damit will ich gar nicht sagen, daß die Story an sich besonders schlecht sei, sie ist nur nicht besonders erwachsen und komplizierte Wendungen etc. darf man nicht erwarten. Nach 20 Kapiteln ist sie dann leider auch schon viel zu schnell vorbei. Ein schönes Feature hierbei ist das manchmal verfügbare Wählen des Gesprächspartners am Kapitelende, das einem ermöglicht, seinen Favoriten charakterlich ein wenig mehr zu ergründen. Sehr schade, daß hiervon nicht öfters Gebrauch gemacht wurde.
Das klingt nun alles so, als sei das Spiel ganz und gar unspaßig - ist es aber gar nicht, ich wurde über weite Strecken sehr gut unterhalten. Das lag aber vor allem daran, daß es einfach Spaß gemacht hat, durch die Monsterhorden zu fegen und den eigenen Charakter zu verbessern (Diablo lässt grüssen). Die Story dazu war zwar nicht weltbewegend, aber für ein einfaches Hack&Slay-Game ausreichend, um mich bei der Stange zu halten. Das Spiel war jedenfalls kein Fehlkauf, ich kann es aber nur denjenigen weiterempfehlen, die vor allem auf anständige Gemetzel wertlegen - der echte Rollenspieler, der erzählerisch und mit Charaktertiefe verwöhnt werden will, wird hiermit nur mäßig glücklich werden.